Ausgangslage klären: Sichtbarkeit vor Sicherheit
Ohne Überblick bleibt jede Maßnahme Stückwerk. Daher starten Sie mit einem vollständigen Inventar aller Systeme, Dienste und Datenflüsse. Zudem sollten Sie Verantwortlichkeiten je Asset festlegen, denn nur so ist später eine schnelle Umsetzung möglich.
- Assets erfassen: Server, Clients, Netzwerkgeräte, Cloud-Workloads, Container, Anwendungen, externe Dienste.
- Quellen bündeln: AD/Azure AD, Hypervisor, MDM/Intune, Cloud-Abos, CMDB, Backup-Kataloge.
- Eigentümer definieren: System Owner, technische Owner, Business Owner.
- Bewerten: Kritikalität, Datenklassen, Exponierung (intern/external), Compliance-Anforderungen.
Außerdem erstellen Sie eine einfache Netzwerkkarte. Dadurch erkennen Sie Abhängigkeiten und potenzielle Angriffswege. Werkzeugtipps: Nmap für Discovery, eine CMDB wie i-doit oder eine schlanke Liste in Ihrem Ticket-System.
Patch- und Update-Management strukturieren
Veraltete Software ist ein häufiger Einstiegspunkt. Daher brauchen Sie einen wiederholbaren Patch-Prozess mit klaren Zeitfenstern und Backout-Plan. Außerdem sollten Sie Drittanbieter-Apps und Firmware nicht vergessen.
- Zeitplan: Monatliche Zyklen plus Notfall-Patches innerhalb von 72 Stunden bei kritischen Lücken.
- Werkzeuge: WSUS/SCCM/Intune für Windows, Landscape/Ansible für Linux, Patch My PC oder Winget/Chocolatey für Apps.
- Priorisierung: CVSS, Exploit-Verfügbarkeit und Asset-Kritikalität kombinieren.
- Testen: Staging-Umgebung oder Pilotgeräte, sodass Ausfälle vermieden werden.
Darüber hinaus dokumentieren Sie Ausnahmen mit Ablaufdatum. Dennoch sollten Ausnahmen die seltene Ausnahme bleiben und regelmäßig geprüft werden.
Schwachstellenscans richtig aufsetzen
Automatisierte Scans finden viele Lücken früh. Allerdings liefern sie nur dann verlässliche Ergebnisse, wenn sie authentifiziert laufen und sauber geplant sind. Zudem brauchen Sie einen klaren Prozess zur Behebung.
- Tools: Greenbone/OpenVAS, Nessus oder Qualys; extern und intern scannen.
- Authentifizierte Scans: Read-only-Creds für OS und wichtige Anwendungen.
- Frequenz: Wöchentlich intern, monatlich extern; ad hoc nach großen Änderungen.
- Workflow: Funde automatisch in Tickets (z. B. Jira, GitLab) mit SLA und Owner.
Daher markieren Sie false positives und passen Profile an. Außerdem korrelieren Sie Ergebnisse mit dem Inventar, damit keine Systeme durchs Raster fallen.
Sichere Konfigurationen durchsetzen
Viele Risiken entstehen durch Fehlkonfiguration. Daher setzen Sie Baselines und halten diese konsequent ein. Zudem hilft Automatisierung, Abweichungen schnell zu korrigieren.
- Standards: CIS Benchmarks, Microsoft Security Baselines, NIST-Empfehlungen.
- Umsetzung: GPO/MDM für Windows, Ansible/Chef/DSC für Server und Linux.
- Prinzipien: Dienste minimieren, Standardports prüfen, unsichere Protokolle deaktivieren.
- Kontrolle: Regelmäßige Config-Drifts erkennen und beheben.
Zudem dokumentieren Sie Abweichungen mit Begründung. Dadurch bleibt die Linie klar, obwohl temporäre Ausnahmen möglich sind.
Identitäten und Zugriffe absichern
Angreifer zielen oft auf Konten. Daher sind starke Identitätskontrollen Pflicht. Außerdem schützt eine klare Trennung von Rechten vor seitlicher Bewegung im Netzwerk.
- MFA: Für alle externen Zugriffe und privilegierte Konten erzwingen.
- Least Privilege: Rollen definieren, Admin-Konten trennen, Just-in-Time-Zugriffe nutzen.
- Hygiene: Alte Konten entfernen, Standardkennwörter ändern, Passwort-Manager empfehlen.
- Conditional Access: Kontext prüfen (Gerätestatus, Standort, Risiko).
Dennoch bleibt Schulung wichtig. Zudem senkt Awareness zu Phishing und Social Engineering die Einfallstore spürbar.
Netzwerk segmentieren und Dienste härten
Flache Netze begünstigen Ausbreitung. Daher segmentieren Sie nach Kritikalität und Funktion. Außerdem schützen Firewalls und Access-Listen die Übergänge.
- Segmente: Benutzer, Server, OT/IoT, Management separat führen.
- Regeln: Default-Deny zwischen Segmenten, nur benötigte Ports freischalten.
- Härtung: Unnötige Dienste deaktivieren, Standardfreigaben prüfen, SMB/NTLM hart einstellen.
- NAC: Geräte prüfen, bevor sie ins Netz dürfen.
Darüber hinaus können Sie kritische Systeme zusätzlich isolieren. Während das mehr Aufwand bedeutet, steigt die Resilienz deutlich.
Monitoring, Backups und schnelle Reaktion
Erkennung und Reaktion schließen den Kreis. Daher sammeln Sie Logs zentral und definieren sinnvolle Alarme. Zudem sichern Sie Daten robust und testen die Wiederherstellung.
- Logging: WEF/WEC, Syslog, SIEM wie Wazuh, Graylog oder Splunk Free.
- Endpoint: EDR/XDR (z. B. Microsoft Defender for Endpoint, CrowdStrike).
- Backups: 3-2-1-Regel, Offline- oder immutable Kopien (z. B. S3 Object Lock).
- Tests: Wiederherstellung regelmäßig üben, RTO/RPO messen und verbessern.
Außerdem erstellen Sie Runbooks und ein klares Incident-Playbook. Dadurch handeln Teams unter Druck strukturiert und vermeiden Fehler.
Prozesse verankern und kontinuierlich verbessern
Sicherheit ist kein Projekt, sondern ein Prozess. Daher verankern Sie Verantwortlichkeiten, Metriken und Reviews. Zudem helfen kleine, regelmäßige Schritte mehr als seltene Großaktionen.
- Kennzahlen: Mean Time to Patch, Remediation-Quote, offene kritische Findings.
- Gremien: Monatsreview mit IT und Fachbereichen, Risikobeschlüsse dokumentieren.
- Externe Prüfungen: Penetrationstests jährlich; bei großen Änderungen ad hoc.
- Roadmap: Maßnahmen priorisieren, Quick Wins zuerst, danach strukturelle Themen.
Dennoch bleibt Flexibilität wichtig. Außerdem sollten Sie neue Bedrohungen beobachten und Ihre Baselines zeitnah anpassen, sodass die Abwehr wirksam bleibt.
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